Alarmierender Trend: Das Abtauen der Gletscher hat neue Rekordwerte erreicht. Seit 1975 haben die weltweiten Eisströme mehr als 9.000 Milliarden Tonnen Eis verloren – das entspricht einem 25 Meter hohen Eisblock von der Größe Deutschlands. In fünf der letzten sechs Jahre gab es Rekord-Eisverluste, wie Daten der Weltmeteorologie-Organisation WMO belegen. Geht der Trend so weiter, drohen schwerwiegende Auswirkungen auf Natur, Klima und Menschen. Denn die Berggletscher sind die wichtigsten Süßwasserspeicher für viele Regionen.
Das Problem ist nicht neu: Der Klimawandel lässt weltweit die Gletscher schmelzen – ob im Himalaya, im Kaukasus, in den Anden oder in den besonders stark betroffenen Alpen. Letztere könnten bei anhaltender Erwärmung sogar komplett eisfrei werden, im deutschen Teil der Alpen hat der erste Berggletscher bereits im Jahr 2022 seinen Gletscherstatus verloren – es gibt seither nur noch vier statt fünf deutsche Alpengletscher.

Jahr des Gletscherschutzes und Tag der Gletscher
Um auf den bedrohlichen Gletscherschwund aufmerksam zu machen, haben die UNSESCO und die World Meteorological Organization (WMO) dieses Jahr zum Internationalen Jahr des Gletscherschutzes ausgerufen. Der heutige 21. März 2025 ist der erste offizielle Welttag der Gletscher. Er soll verdeutlichen, dass die Gletscherschmelze mehr bedeutet als nur den Verlust von Skipisten und weißen Gipfeln. Zusammen mit Eisschilden speichern Gletscher etwa 70 Prozent der globalen Süßwasserressourcen unseres Planeten.
„Diese uralten Eisformationen sind nicht einfach nur gefrorenes Wasser – sie sind die Hüter der Klimageschichte unseres Planeten, die Quelle des Lebens für Millionen Menschen und heilige Orte für viele Kulturen“, betont UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay. WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo ergänzt: „Das Abtauen von Eis und Gletschern bedroht die langfristige Wasserversorgung von vielen Millionen Menschen. Das internationale Gletscherjahr muss ein Weckruf für die Welt sein.“